Das Projekt Radwegweisung

hardtke

Amtsvorsteher Ulrich Hardtke
Amt Sandesneben-Nusse

eggers

Planer Ole Eggers
KARTENWERK

bartels

Amtsvorsteher Karl Bartels
Amt Berkenthin

Am Anfang stand die Idee, den Nordwesten des Herzogtum Lauenburgs fahrradfreundlicher zu gestalten, um die touristische Situation zu verbessern. Vor diesem Hintergrund trafen sich 2010 die Verantwortlichen der beiden Ämter Sandesneben-Nusse und Berkenthin um zu beratschlagen, wie man dieses Ziel gemeinsam angehen könnte.

Grundlage der Überlegungen waren attraktive Strecken, die in geeigneter Weise beschildert werden sollten. Und hier musste gewaltig investiert werden. Zwar hatte schon fünf Jahre zuvor eine kreisweite Maßnahme dafür gesorgt, dass über 1.000 Radwegweiser im Kreisgebiet aufgestellt wurden, aber für eine vollständige Ausweisung im Gebiet der beiden Ämter reichte das bei weitem nicht aus. Gleichzeitig bietet die Region um den Elbe-Lübeck- Kanal zwischen Lübeck und der stormanschen Schweiz eine Vielzahl von reizvollen Landschaften und eine Menge touristischer Attraktionen, die nicht an dieses Netz angeschlossen waren.

Fahrradgeeignete Rundtouren waren bis dahin offiziell nur wenige vorhanden. Es galt also die schönsten und fahrradfreundlichsten auszuwählen. Aber wem kann man solche Aufgaben übertragen? Schnell kam man überein, dass hierfür wirkliche Experten notwendig waren – die Einwohner. Sie kennen sich am besten in ihrer Region aus und wissen, welche Möglichkeiten man den Gästen am Wegesrand anbieten sollte. Nicht nur Fahrradfreaks sollten sich beteiligen, sondern auch Menschen mit Kenntnissen aus anderen Zusammenhängen sollten angesprochen werden: Heimatkundler, Touristiker, Naturinteressierte, Gewerbetreibende und, und, und... Zum Schluss waren alle überrascht, welch ein bunter Haufen motivierter und engagierter Bürger sich zusammenfand und welches Potential an Spezialwissen und Know-How in dieser ländlichen Region schlummert.

Vorher musste jedoch erst einmal das notwendige Geld für dieses Projekt beschafft werden. Die Bürgermeister der beiden Ämter haben dafür tief in die Tasche gegriffen. Und als man in Brüssel und Kiel von den Bemühungen hörte und mit welchem Engagement hier geplant wurde, legte man von dort noch einmal fast das Doppelte aus dem europäischen Landwirtschaftsfond für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) drauf.

Im Herbst 2011 konnte es dann richtig losgehen. Sage und schreibe 160 lokale Akteure, verstreut aus allen Dörfern und Orten der Region, sowie knapp 30 Personen aus Verwaltungen und Verbänden, setzten sich während des folgenden Halbjahres in mehr als 20 Workshops zusammen und erarbeiteten 19 Rundrouten zwischen der Hahnheide und den Lauenburgischen Seen.

Ihre Aufgabe bestand darin. familienfreundliche Rundrouten zwischen 15 und 30 Kilometer Länge zu entwickeln, die auf möglichst komfortablen und sicheren Strecken die schönsten Plätze verbinden. An vielen Abenden wurde geknobelt, welche Strecken am geeignetsten sind und welche Highlights unbedingt mitgenommen werden sollten. Mit den umgebenden Verwaltungen mussten die Ergebnisse abgestimmt und an einigen Stellen mussten sogar neue Wege geplant und angelegt werden, um das Ziel zu erreichen.

Im Frühjahr war es endlich soweit. Die Planungen waren abgeschlossen. Mehr als 400 Kilometer Radrouten waren zu Papier gebracht. Nun ging es darum, die 19 Routen im Gelände auszuschildern. Immerhin 906 Schilder an 374 Standorten mussten in der Region aufgestellt werden – eine Mammutaufgabe die den ganzen Sommer beanspruchte. Diese Zeit wurde genutzt, um zu einem Fotowettbewerb unter dem Motto »Kein schöner Land in dieser Zeit« aufzurufen. Mehr als 20 Teilnehmer nahmen daran teil. Ihre Fotos bilden den Grundstock der schönen Motive die auf dieser Homepage zu finden sind.

Die drei Sieger des Fotowettbewerbs erhielten auf der Abschlussveranstaltung im September 2012 ein von der Kreissparkasse gesponsertes Tourenrad, ein Navigationsgerät und ein Fahrradtaschenset. Ein letztes Mal kamen etwa 50 Hartgesottene bei strömenden Regen zusammen, um eine der schönsten Routen gemeinsam abzuradeln. Abschließend klang ein Jahr intensiver Arbeit bei Kaffee, Tee und englischem Kuchen bei nettem Plausch aus.

Uns bleibt es nun, den vielen Beteiligten von tiefstem Herzen für ihr Engagement zu danken und Sie einzuladen, unsere wunderschöne Heimat zu entdecken. Mit diesen Routen soll sich Ihnen eine bisher kaum bekannte Region erschließen. Sie liegt keine halbe Stunde Fahrtzeit von der Metropole Hamburg und der Stadt Lübeck entfernt direkt vor Ihrer Haustür.

Ein Radlerparadies für Jung und Alt mit landschaftlichen Attraktionen und ruhigen Wegen. Hofcafés mit ihren Köstlichkeiten und moderne, günstige Übernachtungsangebote warten auf Sie.